Tapp und Tastkino, 1968

Valie Export, Peter Weibel, Tapp und Tastkino, München, Karlsplatz (Stachus), 14. November 1968

Valie Export, Peter Weibel, Tapp und Tastkino, München, Leopoldstraße 78 (circa), Sommer 1969

Valie Export, Peter Weibel, Tapp und Tastkino, München, Leopoldstraße 78, Sommer 1969 [»Apropos Film«, ORF, 12. September 1969, Ausschnitt]

Valie Export, Peter Weibel
Tapp und Tastkino, 1968

Performance

Vorführungen:
2. Maraisiade, Preisverleihung im Wirtschaftsförderungsinstitut der Bundeskammer; Wien, 11. November 1968
1. Treffen Europäischer Filmemacher, Karlsplatz (Stachus), München, 14. November 1968
• Wiederaufführung in München-Schwabing (Münchner Freiheit) für die Fernsehsendung Apropos Film des ORF; der Beitrag „Wiener Underground“ wurde auf Film gedreht und am 12. September 1969 im österreichischen Fernsehen (ORF) ausgestrahlt.

„1. tapp und tostfilm  / 1. straßenfilm  / 1. mobiler film / 1. echter frauenfilm.
die vorführung findet wie stets im dunkeln statt, nur ist der kinosaal etwas kleiner geworden. es haben nur zwei hände in ihm platz. um den film zu sehen, dh in diesem fall, den film zu fühlen und zu spüren, muß der zuschauer/benutzer seine beiden hände durch den eingang in den kinosaal führen. damit hebt sich der vorhang, der bisher nur für die augen sich hob, endlich auch für die hände. der besuch der vorstellung ist gratis und jugendfrei.
im staatskino sitzen sie im dunkeln und sehen zu wie’s einer mit einer tut, niemand sieht auf sie. hier treiben sie es selbst mit einer bei licht und viele sehen auf sie. sie kommen zu ihrem star und sind selbst ein star.
jeder besucher durfte nur 12 sekunden im >tapp und tastkino< verweilen, also 1/5 minute, damit jeder an die reihe kommen konnte.
anläßlich des > 1. europäischen treffen unabhängiger filmemacher< in münchen, vom 12.-17. november 1968, veranstaltet von undependent film center (k-h hein, werner schulz), w & b hein, ktaus schönherr. die Welturaufführung hatte am 11. 11. 68 anläßlich der >2. maraisiade<, veranstaltet von erich mautner, stattgefunden. bei der preisverleihung, feierlich gestimmt, im saale des wirtschaftsförderungsinstitutes der bundeskammer, wien 7, hoher markt, führte valie anstelle ihres preisgekrönten filmes >ping pong< ihr >tapp und tastkino< vor, zum schrecken der zuschauer. es kam dabei und darob zu einer rauferei..“ [1]

[1] Peter Weibel, in: Peter Weibel (Hg.), Wien: Bildkompendium, Wiener Aktionismus und Film, Frankfurt am Main: Kohlkunstverlag 1970, S. 261

Verwandte Werke:
Tapp und Tastgedicht, 1966/67